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Tantra

Faszination Tantra – was macht sie aus?


Wenn es um Massagen in Kombination mit Erotik geht, fällt den meisten Menschen vermutlich Tantra ein. Und wer hat´s erfunden? Richtig – wie auch das Kamasutra stammt Tantra aus alten indischen Überlieferungen. Aber was hat es mit der hocherotischen Form der Massage auf sich und wo hat sie eigentlich ihre Ursprünge? 


Was bedeutet Tantra?

Ein Blick ins Wörterbuch hält viele verschiedene Definitionen für den Begriff „Tantra“ bereit. Von „Grundlage“ über „Lehre“ bis zum „Webstuhl“ findest du unterschiedliche Erklärungen. Wir haben uns natürlich angeschaut, was es in Sanskrit bedeutet, denn schließlich hat der Begriff hier seinen Ursprung. 

Zwei Silben, die einzeln “ausbreiten” (tan) und “gut für etwas” (tra) bedeuten. Mit Tantra soll also ein positives Ausbreiten entstehen. Aber geht es dabei wirklich nur darum, die Erregung des Gegenübers zu entfalten?


Kommunikation ist dabei das A und O

Für die meisten beinhaltet Tantra vermutlich nur die Massage erogener Zonen und der Geschlechtsteile. Dabei geht es um viel mehr als lediglich darum, sich mit geschickten Handgriffen an den Rand der Libido zu bringen. 

Welche Art der Kommunikation ist dafür besonders wichtig?

Die Kommunikation mit uns selbst ist ein wesentlicher Bestandteil einer gelungenen Tantra-Massage. Es geht darum, sich komplett fallen lassen zu können, sich in seiner Haut wohlzufühlen und das seinem Gegenüber auch zu signalisieren. Das zwischenmenschliche Band, das im Moment des Tantras entsteht, soll sowohl dem Masseur / der Masseurin als auch der zu massierenden Person dabei helfen, besser aufeinander einzugehen. 

Das Ziel beim Tantra ist ursprünglich also nicht die Erregung im sexuellen Kontext. Es geht mehr darum, gemeinsam den Weg zur Ekstase zu bestreiten. 


Die Philosophie beim Tantra

Tantra verfolgt das Ziel, irdische Probleme und Gedanken hinter sich zu lassen. Der Wunschzustand ist das Loslösen vom Alltag und das Eintauchen in die Welt der Selbstwahrnehmung. Menschen, die während einer Tantra-Sitzung massiert werden, sollen dabei lediglich den Moment genießen und alles andere hinter sich lassen. Nur so erreichen sie den gewünschten Zustand der Ekstase. Spiritualität und im Einklang mit sich selbst zu sein, sind das, worauf es beim ursprünglichen Tantra ankommt. 


Was ist Tantra, wenn es keine erotische Massage ist?

Wie wir schon gelernt haben, ist Tantra weitaus mehr als nur das Massieren der Genitalien und eine intensive Form des Vorspiels. Sexualität und der Körper spielen dabei zwar eine wesentliche Rolle, sind aber nicht alles, worauf sich die Lehre des Tantras bezieht, im Unterschied zu vielen anderen Arten der Erotikmassage.

Es ist eine spirituelle Reise zu uns selbst und ein Weg, uns wieder als Mensch mit Bedürfnissen und Gefühlen wahrzunehmen. Das erfordert allerdings auch eine gewisse Regelmäßigkeit, denn der Pfad zur Selbsterleuchtung öffnet sich nicht beim ersten Mal. Langfristig ist also das Ziel, sich durch Tantra mit höheren Zusammenhängen beschäftigen zu können und die alltäglichen Probleme hinter sich zu lassen. 

Im Ursprung ist von Shiva und Shakti die Rede, wobei Shiva männliche Energie darstellt und Shakti weibliche Energie verkörpert. Zwei Gegensätze, die beim Tantra zusammenkommen und gemeinsam den Weg der Selbsterkenntnis ebnen. Der Grund: Beim Tantra gibt es keine groben Gegensätze, sondern nur das große Ganze. Tantriker kennen kein Schwarz-Weiß und distanzieren sich auch von der Sicht, dass es Gutes und Böses gibt. 

Für sie ist jedes Geschöpf eine Gottesverkörperung und damit in ihrem Sein komplett. Und genau ist das Ziel: Zu sich selbst zu finden und mit der Gänze des Seins im Einklang zu sein. Nur so öffnet sich der Weg zu einer höheren spirituellen Ebene, die als erstrebenswert gilt. 

Tantra ist wie Yoga – nur, ohne sich zu verknoten

Wer sich ein wenig mit Spiritualität beschäftigt, stößt dabei schnell auf Begriffe wie „Chakra“. Und nein, dabei handelt es sich nicht um eine Kraft aus Anime-Serien, die uns dabei hilft, übernatürliche Kräfte zu entwickeln. Damit sind verschiedene Energiezentren innerhalb unseres Körpers gemeint, die durch Tantra und Yoga aktiviert werden können. Durch die Aktivierung dieser besonderen Punkte, entsteht ein Energiefluss in unserem Organismus. Und genau dieser Energiefluss führt zu dem Gefühl der Freiheit, der beim Tantra Samadhi genannt wird. 

Künstlerische Darstellung der unterschiedlichen Chakren


Tantra auf sexueller Ebene

Okay, zurück zur Meinung, dass Tantra überwiegend etwas mit Sex und Erotik zu tun hat. Immerhin bieten doch auch erotische Massagesalons hin und wieder eine Tantra-Massage an. Also muss es doch irgendwie auch um Sexualität und eine Form der Befriedigung gehen. 

Richtig, denn Tantra stellt die menschlich Energie komplett in den Mittelpunkt und unsere stärkste Energie ist nun einmal sexueller Natur. Hier muss aber vorab eine klare Differenzierung erfolgen, denn Tantra unterteilt sich grundlegend in drei verschiedene Bereiche: 

Weißes Tantra

Das weiße Tantra kommt auch hervorragend ohne körperliche Berührungen aus. Hier steht die Meditation im Vordergrund und soll dafür sorgen, durch beispielsweise Atemübungen die Chakras im Körper zu aktivieren. 


Schwarzes Tantra

Dem schwarzen Tantra wird oft schwarze Magie zugeschrieben. Das Ziel ist es, durch Übungen sein Gegenüber zu beeinflussen und am Ende zu manipulieren. 


Rotes Tantra

Nun die Form des Tantras, an die vermutlich die meisten Menschen denken. Hierbei geht es zwar auch darum, die Energiezentren des Körpers zu aktivieren. Allerdings werden dafür erotische Handgriffe genutzt, um den Wunschzustand der Ekstase zu erreichen. Allerdings ist es hierbei nicht das Ziel, sein Gegenüber so spitz zu machen, dass es kaum noch auszuhalten ist. Der befriedigende Zustand soll möglichst ohne Orgasmus und nur durch die Berührungen erreicht werden. 


Lohnt es sich, Tantra auszuprobieren?

Auf jeden Fall, denn gerade Menschen, die im Alltag mit vielen Dingen zu kämpfen haben, können so eine Auszeit fernab des Stresses nehmen. Nicht nur, dass die wohltuenden Handbewegungen dabei helfen, schnell abzuschalten – der Zustand des Samadhi hilft dabei, sich wieder auf essenzielle Dinge zu fokussieren. 

Natürlich ist es auch im Schlafzimmer mehr als vorteilhaft, den ein oder anderen Handgriff zu kennen. So kannst du durch eine Tantra-Massage das Lustempfinden deines Gegenübers steigen und ihn oder sie richtig in Fahrt bringen. Solltest du allerdings mehr Interesse daran haben, den Weg zur Selbsterkenntnis zu bestreiten und das Gefühl von Freiheit zu erlangen, sind Tantra-Kurse die perfekte Wahl. 


Zusammengefasst

Die Geschichte des Tantras reicht bis in die frühen Zeiten n. Chr. zurück und war nicht immer als die erotischste Massage überhaupt bekannt. Vielmehr liegt der Ursprung darin, durch meditative Übungen und gezielte Körperpunkte den Energiefluss des Körpers zu aktivieren. 

Es geht darum, irdische Probleme zu vergessen und sich nur auf sich selbst zu konzentrieren. Die Art des Tantras, an die die meisten Menschen denken, nennt sich rotes Tantra. Hierbei spielen Sexualität und aktivierende Berührungen eine zentrale Rolle. 

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