Wissenschaftler der Bristol University haben sich in einer Studie damit beschäftigt, wie sich ein aktives Liebesleben auf unsere Gesundheit auswirkt. Die Ergebnisse sind eindeutig und zeigen auf, wie vielfältig die positiven Auswirkungen von Sex auf unser gefühltes und tatsächliches Wohlbefinden sind. In diesem Artikel haben wir die Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeit für euch zusammengefasst.
Was die Mediziner der Bristol University in ihrer Langzeitstudie an 1000 Männern herausgefunden haben ist hochinteressant. Denn beim Sex werden die unterschiedlichsten Bereiche des Körpers miteinbezogen, vom Kreislauf über das Herz bis hin zum Gehirn, um nur wenige Beispiele zu nennen. Das heißt, wenn wir Sex haben, sind Körper und Geist umfangreich eingebunden. In der Praxis natürlich mal mehr mal weniger, trotzdem sind die Erkenntnisse eindeutig: je mehr Sex wir haben, desto gesünder sind wir. Aber warum ist das so?
Es gibt ja das alte Klischee, dass sich manche PartnerInnen mit dem Vorwand einer Migräne davor drücken, in ihrer Beziehung Sex haben zu müssen. Dabei ist es eigentlich komplett andersherum. Es ist durch Studien klar belegt, dass Sex ziemlich wirksam darin ist, Kopfschmerzen zu vertreiben. Wissenschaftler der Uni Münster haben herausgefunden, dass Sex bei 60% der Betroffenen Migräne-Attacken lindert. Verantwortlich ist dafür wahrscheinlich die Freisetzung von Endorphinen, die besonders bei einem Orgasmus stark vom Körper ausgeschüttet werden.
Auch bei der am weitesten verbreiteten Zivilisationskrankheit, dem starken Stress, ist Sex ein sehr wirksames Hilfsmittel. Denn auch wenn unter vermehrtem Stress die Libido leiden kann, so ist es doch ratsam sich auf Sex einzulassen, da dieser einer der effektivsten Stresslöser überhaupt ist. Wer jede Woche oder noch besser mehrmals pro Woche Sex hat, ist deutlich entspannter und lässt sich auch von externen Vorkommnisen, etwa auf der Arbeit, viel weniger stressen. Übrigens funktioniert dies auch bereits durch Kuscheln, durch die körperliche Nähe werden ebenfalls Endorphine ausgeschüttet und auch das Hormon Oxytocin soll währenddessen zur inneren Ruhe beitragen.
Wie eben erwähnt gibt es bereits durch ‘Vorstufen’ zum Sex positive Auswirkungen auf unser Wohlbefinden. Neben dem Kuscheln gilt das auch für das Flirten. Es ist nachgewiesen, dass sich Männer, die ab und zu oder sogar regelmäßig Frauen treffen, die ihnen sehr gut gefallen (bei Heteros), sich deutlich wohler fühlen, als wenn diese Situationen im Alltag ausbleiben. Eine Studie hat gezeigt, dass Männer beim Betrachten von schönen Frauen und auch beim direkten Flirten das sogenannte luteinisierte Hormon (LH) ausschütten, welches die Testosteronbildung in den Hoden anregt. Dies hat zahlreiche positive Auswirkungen auf den männlichen Körper und auch die Psyche.
Die Ausschüttung von Testosteron führt bei Männern zur Verbrennung von Körperfett. Das heißt Sex macht Männer automatisch schlanker: einmal durch die Bewegungen beim Sex, gleichzeitig aber auch über den hormonellen Weg, selbstverständlich ohne die Einnahme von Hormonpillen. Außerdem regt Testosteron automatisch die Bildung von Muskelgewebe an. Für die meisten Männer dürfte dies ein wünschenswerter Nebeneffekt sein. Man darf das Dreieck Sex-Testosteron-Gesundheit also quasi gerne als eine Win-Win-Win-Situation beschreiben. Aber wie gesagt, die Grundlage dafür ist ein aktives, weitgehend erfülltes Sexualleben. Trotzdem ist es aber so, dass bereits eine Erektion an sich sehr zuträglich ist, weil auch sie allein bereits zur Ausschüttung nützlicher Hormone führt. Durch die erhöhte Blutzirkulation und die Verhärtung des Penis-Schwellkörpers, wird auch die Erektion an sich trainiert und führt zu gesteigerter Libido und sexueller Ausdauer.
Auch sehr Zuträglich ist Sex für die Gesundheit eines Männern vorbehaltenen Organs, nämlich der Prostata. Die wird durch eine Ejakulation quasi durchgespült und gereinigt. Dadurch werden Umweltgifte und andere Ablagerungen entfernt, die vor Allem im fortgeschrittenen Alter schnell zu typischen Krebserkrankungen führen können. Sollte eine Infektion der Prostata vorliegen ist es allerdings ratsam, für diese Zeit Kondome in einer Partnerschaft zu verwenden, damit die Infektion nicht in die Vagina der Frau wandert. Grundsätzlich darf man aber sagen: je häufiger ein Mann ejakuliert, desto gesünder wird sein Körper – wenn man es nicht exzessiv übertreibt, aber das ist ein anderes, eher psychologisches Thema, dem wir in der Zukunft einen eigenen Artikel widmen werden.
Es gibt noch viele weitere vorteilhafte Effekte durch Sex auf unsere Gesundheit. Zu nennen wären da etwa positive Wirkungen auf unser Immunsystem. Dies geschieht vermutlich dadurch, dass der Körper beim Sex Immunglobulin A (IgA) produziert, was eine Stärkung des Immunsystems zur Folge hat. Ähnliches gilt auch für die Fruchtbarkeit. Durch regelmäßigen Sex (2x pro Woche) steigt sowohl die Fruchtbarkeit von Männern, als auch die von Frauen. Und noch eine schöne Anekdote zum Schluss: statistisch leben Menschen die regelmäßig Sex haben deutlich länger und werden auch im Alter in Versuchen deutlich jünger geschätzt als sie es in Jahren eigentlich sind.
Fazit: Lebt eure Sexualität aus wo und wie ihr könnt, bleibt dabei Safe und erfreut euch an den vielen, vielen Vorteilen, die ein aktives Sexleben mit sich bringt, warum nicht das Schöne mit dem Gesunden verbinden?
