Die VENUS in Berlin ist zurück: vier Tage Sex und Erotik
Veröffentlicht 28th Oktober, 2022
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Nachdem die wohl beliebteste Erotik-Messe der Welt durch Corona für zwei Jahre ausgefallen war, ist die VENUS endlich zurück! In altem Glanz aber mit neuem, modernisierten Konzept wurde vier Tage lang im Oktober 2022 der Wollust und der sexy Nacktheit gefrönt. Eine wohldosierte Mischung unterschiedlicher Bereiche der Sexindustrie bzw. Erotikbranche sorgte für eine unvergleichlich spannende Erfahrung für alle BesucherInnen und AusstellerInnen und insgesamt für ein unterhaltsames Event, das so schnell nicht vergessen sein wird. Lest weiter für exklusive Einblicke.
Besonders im deutschsprachigen Raum ist die ‘Venus Berlin’ für alle an Sex und Erotik interessierten Menschen seit vielen Jahren eine wichtige Institution. Erstmals im Jahr 1997 durchgeführt, feierte die beliebte Messe dieses Jahr vom 20.-23. Oktober ihr 25-jähriges Jubiläum. Da kann man nur gratulieren und auf weitere 25 Jahre hoffen, schließlich ist die Venus in vielerlei Hinsicht kaum noch wegzudenken aus der Hauptstadt und seit 2006 gibt es sogar internationale Ableger der Veranstaltung, etwa in Paris oder Shanghai. Etwa 30.000 BesucherInnen haben diesmal den Weg zur Messe Berlin gefunden, im Folgenden versuchen wir euch einen Überblick über die zahlreichen Highlights der Venus 2022 zu geben.
Vielfältiges Angebot auf der Venus
Gleich zu Beginn des ersten Tages der Messe wurde klar, dass dieses Jahr viel geboten werden wird. Über mehrere Hallen verteilt fanden sich die unterschiedlichsten Aussteller, die ihre Neuheiten vorstellen. Von Webcam-Plattformen mit ihren Erotikshows über Hersteller von Sextoys und Sexshops bis hin zu VR-Porn und vielem mehr war darunter zu finden. Wer mal live einen Eindruck von der großen Vielfalt der Erotiklandschaft in Deutschland und darüber hinaus bekommen will, dem/der sei ein Besuch der nächsten Venus nur empfohlen. Dieses Jahr waren rund 250 Aussteller aus 40 Ländern dort vertreten, was die internationale Relevanz des Events verdeutlicht. Hinzu kamen täglich eine Vielzahl an heißen Vorführungen der vielen anwesenden Erotikmodels, Pornostars und Webcam-Performerinnen. Auch die BDSM-Szene war stark vertreten mit einer eigenen Halle, wo man von Fesselkünsten bis zum Fisting einiges erleben und lernen konnte. Aber der Reihe nach.
Die Stars der Venus – bekannte Gesichter
Traditionell gibt es jedes Jahr offizielle Gesichter der Venus, meistens Stars aus Erotik- und Showbusiness, welche mit ihrer Popularität zum Image der Venus passen. Dieses Jahr, wie schon mehrmals zuvor, war die berühmte Micaela Schäfer wieder dabei, seit Jahren gilt sie als wichtigste Nackt-Influencerin Deutschlands. Hinzu kamen ihre Kolleginnen Fiona Fuchs, Josy Black und Hanna Secret, die ebenfalls zu den bekanntesten Models ihres Stils gehören und jeweils über eine breite Fanbase auf ihren Social-Media-Kanälen verfügen. Außerdem gab es dieses Jahr eine echte Premiere, denn zum ersten Mal war mit Ron Bielecki auch ein Mann unter den offiziellen Venus-Influencern. Der umtriebige Streamer, Jungunternehmer und Musiker aus Berlin ist nicht immer unumstritten, meisterte seinen Messe-Einstand aber mit Manieren und Bravour. Die fünf gehörten zu den bekanntesten Stars der Messe, doch es waren selbstverständlich noch viele weitere Berühmtheiten der Szene anwesend.
Was zu gucken: zahlreiche Strip-Shows
In der sogenannten ‘Messe Area’ waren große Streaming-Plattformen wie MyDirtyHobby oder BongaCams vertreten, auf deren großen Messeständen den ganzen Tag über sehr heiße Shows von ständig wechselnden Girls geboten waren. Wer schon immer mal live sehen wollte, was es sonst nur am Bildschirm zu bewundern gibt, der war dort genau richtig aufgehoben, vorausgesetzt man bringt eine gewisse Toleranz gegenüber sehr lauter Musik mit. Während es bezüglich Publikum am ersten Tag dort noch recht gemütlich zuging und man meist ganz einfach einen Blick auf die Dildoshows und Live-Webcam-Sessions erheischen konnte, war dort am Wochenende ein großes Gedränge zu beobachten. Kein Wunder, so viel Sex und Schönheit sehen die meisten Menschen ja nicht unbedingt regelmäßig. Ja, was auf der Venus geboten wird, das ist schon etwas Besonderes, selbst in Zeiten in denen es heißt, Sex wäre ja überall. Eine noch größere Bühne für Strip-Shows und mehr fand sich nebenan in der ‘Show Area’, wo ebenfalls zahlreiche sexy Einlagen einem größeren Publikum präsentiert wurden, während sich die ‘Kinky Area’ ganz der Welt des BDSM widmete.
Die Trends der Sex-Branche – internationale Aussteller
Aber die Venus Berlin war wie immer nicht nur Event und Entertainment. Denn in der ‘Business Area’ waren Aussteller aus aller Welt anzutreffen, besonders aus dem boomenden Asien, die ihre neuesten Produkte vorstellten. Darunter waren sowohl Hersteller von Sexspielzeug, wo neue Materialien und eine zunehmende Digitalisierung der Toys für ständig neue Innovationen sorgen. Dildo ist schon lange nicht mehr nur Dildo, anstatt mit Vibrationen wird heute mit Schalldruckwellen gearbeitet und App-Integrationen bringen ganz neue Möglichkeiten mit sich. Ebenfalls dort konnte man die neueste Generation von Sexpuppen bestaunen, die ebenfalls immer smarter werden und inzwischen neben elektrischer Körperwärme auch über sich bewegende Augen oder eine Spracherkennung verfügen können. Die Vision der Hersteller: der Sexroboter mit künstlicher Intelligenz. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, aber die Entwicklung dorthin ist bereits klar erkennbar und heutige Modelle sehen bereits überraschend echt aus. Darüber hinaus konnte man auch Innovationen des VR-Porn testen. Wer mit einer entsprechenden Brille in die Virtuelle Realität der Pornographie eintaucht, wird begeistert sein von deren Intensität. Die Zukunft wird auf jeden Fall sexy und heiß.
Selbstverständlich: Sexarbeit auf der Venus
Neben den genannten Bereichen der vielfältigen Sexindustrie, waren auch VertreterInnen der klassischen Prostitution und Sexarbeit anzutreffen. Denn nicht nur FSCE, der Verband der Porno-Industrie, sondern auch der BESD, Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen e.V., war mit einem eigenen Programm auf der Venus vertreten. Beide setzen sich aktiv gegen Diskriminierung und Stigmatisierung von SexarbeiterInnen in Politik und Gesellschaft ein. Dies ist ein wichtiges Signal an die Öffentlichkeit, denn auch wenn auf dieser Messe schnell der Eindruck entsteht, dass kommerzieller Sex und Erotik-Business inzwischen weithin als selbstverständlich akzeptiert seien, so gibt es doch noch einige Vorurteile und strukturelle Probleme, mit denen in der Sexarbeit tätige Personen zu kämpfen haben. Aber auch Paysex wie Escort, Domina- oder Tantra-Angebote gehört heutzutage dazu, was auch durch Venus-Sponsorern wie Erobella.com verdeutlicht wird, einem modernen Erotikportal, auf dem jeder und jede seine/ihre erotischen bzw. sexuellen Dienstleistungen anbieten und sich selbst vermarkten kann.
Die Venus zusammengefasst
Nach zwei Jahren Corona-Pause hat sich die Venus Berlin mit einem fulminanten Fest der Sinne beeindruckend zurückgemeldet und bewiesen, dass gerade im Bereich Erotik das Konzept Messe noch keineswegs am Ende seiner Möglichkeiten ist. Neue Formate und eine intelligente Verzahnung von Offline & Online ergeben ein unterhaltsames und professionelles Konzept für die gesamte Sexindustrie und alle BesucherInnen, die mit Gleichgesinnten ihr Lieblingshobby für ein paar Tage im Real-Life abfeiern wollen. Wir sehen uns auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder auf der Venus!