Wahrscheinlich haben die meisten Menschen den Begriff ‘Burlesque’ schon einmal gehört und verbinden ihn mit Verruchtheit oder Striptease. Nachdem Unterhaltungsshows in Zeiten von Corona eher selten geworden sind, steht die Burlesque-Kultur aktuell vor einem Comeback. Aber was bedeutet Burlesque eigentlich genau? Wo kommt das ganze her und welche Arten von Burlesque gibt es? In diesem Artikel versuchen wir, Antworten auf die wichtigsten Fragen zu diesem Thema zu geben, welches bereits viele Generationen fasziniert hat. Denn auch nach vielen Jahrzehnten, begeistert Burlesque noch immer mit seinem Spiel aus Heiterkeit und Verführung.
Die Geschichte des Burlesque
Eine ‘Burleske’ ist grundsätzlich eine Art komödiantisches Theaterstück, das verwandt ist mit der ‘Groteske’ oder dem ‘Schwank’. Andere mit der Burleske verwandte Stile im Theater sind das ‘Lustspiel’, die ‘Posse’ oder die ‘Operette’. Wer sich für die feinen Unterschiede dieser Gattungen interessiert, sollte sich unbedingt mal in das Thema einlesen. Die erstmalige begriffliche Verwendung der Burleske reicht bis ins Italien des 16. Jahrhunderts zurück, wo diese als Bezeichnung für spöttische Literatur verwendet wurde. Mit der Zeit entwickelte sich die Verwendung des Begriffs zu einer generischen Bezeichnung für alle möglichen Aufführungen, denen ein gewisser satirischer Touch zu eigen war, vermehrt aber für eher pantomimische Stücke mit Musik. So tritt die Burleske auch heutzutage noch hauptsächlich in Erscheinung.
Die New Burlesque – sagenhaft sexy
Die heutige Form der Burleske entspricht eigentlich der sogenannten ‘New Burlesque’, die sich in den 1930er Jahren in den den USA entwickelt hat. In dieser Form der tänzerischen Komödie geht es rein um die Unterhaltung und nicht um die Vermittlung tieferer Erkenntnisse. Obwohl dabei die Erotik nicht unbedingt im Vordergrund stehen muss, ist eine gewisse neckische Kessheit sowie das Ausspielen verführerischer Reize doch sehr oft untrennbar mit der New Burlesque verbunden. Es besteht allerdings eine gewisse Abgrenzung zum Striptease, wo der Fokus auf die sexuelle Erregung teils bis zum Äußersten getrieben wird. Bei der New Burlesque fällt zwar so mancher Schleier, bis zur vollkommenen Nacktheit kommt es aber in der Regel nicht, eben ganz im Stile der ‘Belle Époque’, der schönen Epoche zu Beginn des 20. Jahrhunderts, aus welcher die New Burlesque ursprünglich stammt.
Burlesque begeistert bis heute
Es sind jetzt also bereits über 100 Jahre, in denen sich das Publikum an der heiteren, aufreizenden Magie von Burlesque-Stücken im heutigen Sinne erfreut. Besonders in den 1990er Jahren kam es nochmal zu einer echten Renaissance der augenzwinkernden Tänze. Seit dem spricht man neben der New Burlesque auch von der Neo-Burlesque. Ein Star der Szene, die sich bis heute als eine der größten Künstlerinnen Ihrer Zunft hervorgetan hat, ist die US-Amerikanerin Dita von Teese. Ihre Shows rufen regelmäßig international Begeisterung hervor, bereits über 1 Million Tickets wurden verkauft. Nach Engagements in Las Vegas und Monaco, tritt von Teese in 2002 auch wieder in Deutschland auf. Neben mehreren Aufführungen in Berlin wird es auch eine Veranstaltung in Frankfurt am Main geben, einer Stadt, die sowieso bereits für ihre erotischen Verführungen bekannt ist. Aus ästhetischen Gesichtspunkten kann das heutige Burlesque als Mischung aus Glamour und auch etwas Rockabilly beschrieben werden. Kaum zufällig war von Teese sechs Jahre mit dem US-Rockstar Marylin Manson liiert. Ihr aktuelles Bühnenprogramm trägt übrigens den passenden Titel ‘Glamorinatrix’, welcher eine unterhaltsame Nacht der Extraklasse verspricht. Heutzutage ist Burlesque also immer noch beliebt wie eh und je. Sicherlich wird sich diese Kunstform auch in Zukunft immer wieder neu erfinden und uns noch eine ganze Weile begleiten – zum Glück!