Filme und Romane können uns in komplexe, wunderschöne oder auch dystopische Traumwelten entführen. Millionen Fans auf der ganzen Welt folgen den kreativen Erzeugnissen von Regisseuren und Autoren, die regelmäßig mit ihren Werken begeistern. Zwei Genres sind dabei ganz besonders beliebt: Fantasy-Geschichten, die uns in die Welt von Trollen, Drachen, Zwergen, Zauberern usw. entführen, sowie die Science-Fiction, wo Menschen in der Zukunft in Raumschiffen fremde Welten bereisen und die unterschiedlichsten Außerirdischen treffen. In diesen Geschichten finden wir weiterentwickelte und exotische Formen von Liebe und Erotik und denen wollen wir uns in diesem Artikel widmen.
Menschen mit Elben – eine Herausforderung
Beginnen wir direkt mit einem so beliebten wie tiefgründigen Beispiel: in “Herr der Ringe” kommt die Elbin Arwen vor, die sich in den Menschen Aragorn verliebt. Beide stehen dadurch vor großen Herausforderungen. Denn während die Elben ein fast ewiges Leben führen können, stehen die Menschen unter dem Einfluss ihrer natürlichen Lebenserwartung. Sie muss sich im Laufe der Geschichte entscheiden, ob sie die Bürde eines ewigen Lebens tragen will und zusehen muss, wie ihr Geliebter altert und stirbt, oder ob sie als Mensch weiterleben möchte und dadurch die damit zusammenhängenden Konsequenzen akzeptiert. Hier zeigt sich in gesteigerter Form, was große Altersunterschiede in der Liebe bedeuten können, auch im echten Leben. “Herr der Ringe” zeigt zum Thema Liebe einige spannende Konstrukte, die interessant zu beobachten sind. Die Erotik an sich spielt eine kleinere Rolle in der Saga.
Star Trek: Lebensformen gemischt
Hüpfen wir im Kontrast direkt in die Zukunft und schauen uns die Verhältnisse im “Star-Trek” Universum an: Das berühmte “Raumschiff Enterprise” und seine Verwandten Raumkreuzer und Raumstationen, erforschen nicht nur neue Welten im ganzen Universum, sondern bringen auch die unterschiedlichsten Lebensformen partnerschaftlich zusammen. In der Konsequenz ergeben sich dadurch viele Liebesbeziehungen in den unterschiedlichen Erzählsträngen von Star Trek, in denen Menschen mit “Aliens” von anderen Planeten zusammenkommen. Da wären z.B. der Klingone Worf, der mit der Menschin Deanna Troi eine Beziehung führt, sie wird sogar die Stiefmutter seines Sohnes. Später kommt er mit dem Drill-Wesen Jadzia zusammen. Diese Ehe bleibt leider ohne Nachkommen, viele Star Trek-Fans hätten gerne ein solches Mischwesen erblickt. Ein anderes Beispiel wäre das freundliche Alien Neelix in einer Liebesbeziehung mit dem kurzlebigen Ocampa-Wesen Kes. Die beiden haben schnell die Herzen der Trekkies erobert. In einem fremden Universum scheint so einiges möglich.
Roboter und AI – die Zukunft?
Ein weiteres hervorragendes Beispiel aus der Welt der Science-Fiction findet man in Filmen wie z.B. “AI” von Steven Spielberg, in dem täuschend echte humanoide Roboter willigen Frauen als intelligente Sexpuppen dienen – ein Phänomen, das sich als Trend vermehrt auch in der realen Welt der Erotik findet. In anderen Filmen geht es um die rein digitale künstliche Intelligenz, etwa im Film “Her”. Dort verliebt sich ein Mann, gespielt von Joaquin Phoenix, in eine nur als Software existierende Frau, die ständig über einen Knopf im Ohr bei ihm ist. Dieses Konstrukt führt die Charaktere des Films in riesige Eifersuchtsdramen, in die auch andere künstliche Intelligenzen und Betriebssysteme involviert sind. Was auf den ersten Blick absurd klingen mag, ist in dem Film durchaus nachvollziehbar dargestellt und wenn man sich die aktuellen technologischen Entwicklungen so anschaut, dann könnte es bald schon auch in der Realität so weit kommen.
Das Verständnis von Liebe und Erotik erweitern
Die genannten Beispiele sind nur ein paar von denen, die in den endlosen Weiten von Science-Fiction und Fantasy zu finden sind. Die unterschiedlichen Lebensformen, Roboter und Charaktere zeigen uns LeserInnen, was zumindest in der Zukunft oder in unserer Fantasie möglich ist. Daraus können durchaus Anregungen für das eigene Leben entstehen und unsere Kreativität angeregt werden. Auch wenn wir bis auf Weiteres eher nicht zu echten Zauberkünsten kommen und nicht so bald in fremden Galaxien unterwegs sind, so erfüllt es uns doch mit großem Interesse zu sehen, was noch alles möglich sein könnte. Und wer weiß, vielleicht kommt ja der eine oder die andere durch Science-Fiction oder Fantasy im eigenen Liebesleben noch ein paar Schritte voran.