Sex über die Webcam und dabei voneinander lernen, wie die Befriedigung am besten funktioniert? Oder doch lieber Rollenspiele, in denen Dominanz und Unterwerfung zentrale Rollen einnehmen? Wir zeigen euch die Sex-Trends im Jahr 2022. Denn obwohl Sex zu den Dingen gehört, die seit Menschenbeginn existieren, ist er ständig im Wandel. Technische Innovationen erlauben es uns, unsere erotischen Fantasien mit einem Gegenüber auszuleben, das sich hunderte von Kilometern weit entfernt befindet. Fetische bereichern das Sexleben der Menschen und machen aus einer erotischen Begegnung einen Erfahrungsaustausch, bei dem es im Schlafzimmer auf verschiedene Weise rund gehen kann. Aber welche Praktiken stehen aktuell hoch im Kurs und werden auch nächstes Jahr hinter verschlossenen Türen ausgelebt, sofern sie dafür überhaupt geschlossen werden müssen?
Virtueller Sex und Praktiken, die Spuren hinterlassen – Sex-Trends 2022
Nicht zuletzt ist es der jüngsten Vergangenheit geschuldet, dass nicht nur die Partnersuche online stattfindet. Auch virtuelle Erotik hat sich in dieser Zeit etabliert und erfreut sich immer noch einer steigenden Beliebtheit. Dazu gehört nicht nur der Konsum von Sexvideos, der besonders in der weiblichen Population angestiegen ist. Das Portal „XHamster“ konnte schon 2019 in einem „Erotik-Report“ einen Anstieg von rund 43 Prozent bei weiblichen Besuchern feststellen. Somit hätten wir die Frage schon mal geklärt, ob erotische Fantasien eine Sache des Geschlechts sind und können sie getrost mit „nein“ beantworten. Jetzt ist noch zu klären, was die Männer und Frauen im Schlafzimmer richtig in Stimmung versetzt und welche Trends sich daraus schließen lassen.
Sex-Trends für 2022:
VR – Sex, ohne Sex zu haben
Dass die virtuelle Welt einiges zu bieten hat, sollte jedem bekannt sein. Auch hinsichtlich der Erotikindustrie ist das Internet ein Paradies für jeden, der sich gerne zurücklehnt und eine kleine voyeuristische Ader hat. VR-Pornos hingegen lassen einen nicht nur zusehen, sondern brechen die Grenzen zwischen Zuschauer und Akteur in der virtuellen Realität. Dank einer speziell entwickelten Brille taucht der Nutzer in eine Dimension ein, die täuschend echt wirkt. Von einer Sekunde zur nächsten findet man sich inmitten des Videos wieder und übernimmt dabei die Rolle des Mannes oder der Frau.
Das Geschehen wird dabei in POV-Perspektive (‘point-of-view’) genossen und dies in einer so täuschend echten Qualität, dass man wirklich denken könnte, da kümmert sich tatsächlich gerade jemand um die eigenen Bedürfnisse. Bei diesem Trend werden also lieber die Türen verschlossen und dank einer speziellen Brille virtuelle Welten erforscht. Diese VR-Brillen sind eine technische Innovation, die auch bei Videospielen immer mehr im Kommen ist, der Erotikindustrie aber definitiv in die Karten spielt.
Cam2Cam – sehen und gesehen werden
Statt sich auf den Videodreh zu verlassen, besteht auch die Möglichkeit, erotischen Spaß auf Distanz zu genießen. Ein Trend, der sich besonders in der jüngsten Vergangenheit einer zunehmenden Beliebtheit erfreut hat und auch im nächsten Jahr noch hoch im Kurs steht. Nicht nur ist es so, dass Singles sich immer häufiger auf Portalen anmelden, auf denen sie Frauen und Männern live per Webcam beim Masturbieren zusehen können. Auch innerhalb von Beziehungen hat die Cam eine ganz neue Bedeutung erhalten.
Denn Statistiken zufolge ist die Zahl der Nutzer von Dating-Portalen in der letzten Zeit signifikant angestiegen. Dazu gehören auch Plattformen, auf denen nach erotischen Kontakten gesucht wird. Viele Anbieter haben nachgerüstet und einen Video-Chat zu den bisherigen Funktionen hinzugefügt. So können sich die Mitglieder online schon näherkommen, ohne sich dafür treffen zu müssen.
Auch Fernbeziehungen liegen aktuell im Trend und was bietet sich bei einer Entfernung von zig Kilometern mehr an, als die Webcam einzuschalten? So können erotische Fantasien gemeinsam ausgelebt werden, ohne sich dabei im selben Raum zu befinden. Ein Trend, der ganz klar auch im nächsten Jahr noch weit an der Spitze stehen wird, wenn es um sexuelle Befriedigung geht.
Slow Sex – wenn schon, dann richtig genießen
Slow Sex klingt im ersten Moment vielleicht langweilig, kann allerdings dafür sorgen, dass die Nacht zu einer Achterbahnfahrt der Ekstase wird. Ein Sex-Trend, der besonders die Genießer im Schlafzimmer erfreuen wird. Nein, es hat auch nichts mit klassischem Girlfriend- oder Blümchensex zu tun. Es bedeutet, dass das Liebesspiel bis ins Ultimo in die Länge gezogen wird und dabei der Wunsch nach Erfüllung in Form eines Höhepunktes immer intensiver wird.
Statt sich einfach nur wild durch die Laken zu wühlen, wird bei dieser Form des Koitus versucht, den Orgasmus so weit wie möglich hinauszuzögern. Es geht also um gegenseitiges Liebkosen und Verwöhnen, bis die Hutschnur platzt und es wird gegenseitig immer wieder nur so viel Sex gestattet, dass das Lustgefühl noch mehr steigt. Wie lange es aufgeschoben wird, dass beide am Ende erschöpft und dafür lächelnd auf dem Bett liegen, hängt davon ab, wie lange die Spannung ausgehalten wird. Übung macht bekanntlich den Meister und auch die Ausdauer im Schlafzimmer kann so beidseitig Stück für Stück gesteigert werden. Ein Wechsel vom Schlaf- ins Wohnzimmer sorgt dabei für eine kleine Verschnaufpause, damit es dann in einem anderen Raum nach einer kurzen Unterbrechung weitergehen kann.
Wenn ein befreundetes Pärchen im nächsten Jahr also über einen längeren Zeitraum nicht ans Handy geht, hat es vielleicht auch von dieser Perle unter den Sex-Trends Wind bekommen und ist auf den Zug aufgesprungen.
BDSM – ein Klassiker
Spätestens seitdem Mr. Gray auf den Kinoleinwänden gezeigt hat, was die dunkle Seite der Erotik zu bieten hat, gehört BDSM zu den Dingen, die immer mehr Menschen ausprobieren wollen. Mittlerweile gehört das Spiel mit der Lust und den bizarren Praktiken zu den Trends, die sich jedes Jahr aufs Neue einer wachsenden Beliebtheit erfreuen.
Die Menschen werden offener und setzen sich dabei oft mit ihrer eigenen Sexualität auseinander. Vermehrt kommen dabei Präferenzen zum Vorschein, die entweder in die dominante oder in die devote Richtung tendieren. Da bietet sich BDSM perfekt an, um Erfahrungen zu sammeln, die vorher undenkbar gewesen sind. BDSM ganz allgemein ist ein weit gefasster Fetisch, der so vielseitig ist, dass es niemanden wundert, dass er auch im nächsten Jahr noch zu den heißbegehrten Dingen hinter verschlossenen Türen gilt.
Die Sex-Trends 2022 zusammengefasst
Die Sex-Trends im neuen Jahr sind eine Mischung aus neuen Technologien und intensivem Sex, bei dem sich die Beteiligten komplett ihren Gelüsten hingeben. Sei es durch die Nutzung von VR, wodurch Videos zur vermeintlichen Realität werden oder der Spaß über die Webcam – Online-Erotik ist in 2022 sehr gefragt. Geht es um den echten zwischenmenschlichen Kontakt, wird es mit Slow Sex intensiv und ausdauernd, mit Koitus, dessen Dauer hinausgezögert wird und beim Vorspiel auch zwischendurch immer wieder einen Platz findet. Nicht nur, dass dabei die Ausdauer auf die Probe gestellt wird, auch das Verlangen nach dem Höhepunkt wird immer stärker. Hart wird es auch beim BDSM, wobei nur ein Part die Strenge und Härte zu spüren bekommt. Der Gegenpart kann sich dafür in vollen Zügen seiner dominanten Seite widmen und sich auch nächstes Jahr als Trendsetter austoben. Na dann, auf ein wunderbares 2022 unseren lieben LeserInnen.