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TikTok verbannt Erotik

TikTok sperrt jetzt alles rund um Sex und Erotik

Nacktheit, Erotik und soziale Medien wollen einfach nicht so recht zusammenfinden. Fast jeder kennt die Kontroversen und Diskussionen, die bei Instagram über Brustwarzen geführt werden. Männer dürfen sie zeigen, Frauen auf gar keinen Fall und ihre Accounts werden sogar gesperrt, wenn sie sich aus Protest widersetzen. Auch auf dem sozialen Netzwerk Tumblr, wo neben Blogs hauptsächlich Bilder und Gifs gepostet werden, ist es nach einem Rauswurf aus dem Apple App-Store in 2018 verboten, Nacktheit und pornographische Inhalte zu posten. Tumblr verlor darauf 30% seiner NutzerInnen. Auch bei Twitter kann es inzwischen zu Account-Sperrungen kommen, wenn zu offensiv für sexuelle Dienstleistungen geworben wird oder jemand zu explizite Nacktaufnahmen postet. 

TikTok ist mit seinem Sex-Bann nicht alleine

Da ist es eigentlich kaum verwunderlich, dass nun auch TikTok diesem Trend folgt. Seit Ende 2020 werden immer wieder die Konten von meist weiblichen NutzerInnen gesperrt, wenn diese ihren TikTok-Account nutzen, um ihre Tätigkeit im Erotikbereich zu bewerben. In vielen Fällen waren davon Performerinnen betroffen, die ihr Geld mit einem Kanal auf Onlyfans.com verdienen, es traf aber auch Escorts, Camgirls und Dominas. In diesem Fall wichtig zu wissen ist, dass TikTok auch Accounts sperrt, auf denen keinerlei anstößige Freizügigkeit gezeigt wird. Bewertet werden also nicht alleine die hochgeladenen Videos, sondern auch die Intention der Postings. Dies hebt die Zensur von Nacktheit auf die nächste Stufe, weil quasi auch dann Sperrungen verhängt werden können, wenn gar keine Nacktheit gezeigt wird.

Das Nachsehen haben die DarstellerInnen

Für die InhaberInnen der gesperrten Accounts kann das massive negative finanzielle Auswirkungen haben, da diese oftmals auf ihre Kanäle in den sozialen Medien als Werbeinstrumente angewiesen sind. Im 21. Jahrhundert gehört es schließlich dazu, über das Internet Reichweite zu generieren. TikTok reiht sich damit ein in den Mainstream. So hat auch der Zahlungsanbieter PayPal inzwischen damit begonnen zu verbieten, seine Services für Zahlungen im erotischen Bereich zu nutzen, wovon neben großen Porno-Plattformen wie Pornhub auch zahlreiche Webcamsex-Seiten betroffen sind. All diese Entwicklungen zeigen, wie sehr die großen sozialen Netzwerke von US-amerikanischen Moralvorstellungen beherrscht sind. Das Nachsehen haben die SexarbeiterInnen und ErotikdarstellerInnen, deren Berufe damit wieder einmal in die Schmuddelecke gestellt werden, was deren gesellschaftliches Stigma sicherlich nicht verringert.

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