Wir haben beim Sex doch alle das gleiche Ziel: Den Höhepunkt! Ob beim Sex oder in den einsamen Stunden – er sorgt dafür, dass wir uns befriedigt erfüllen. Aber was hat es mit multiplen Orgasmen auf sich? Handelt es sich dabei lediglich um einen Mythos oder ist es tatsächlich möglich, von einem Orgasmus zum nächsten zu gelangen?
Und wenn ja, welches Geschlecht hat die Nase vorn, wenn es um einen Marathon der Höhepunkte geht – immerhin sollen Frauen ja bekanntlich mehr Probleme damit haben, das feurige Finale beim Koitus zu erreichen. Das untermauert auch eine Studie der Chapman University, die sich dem Orgasmus gewidmet hat. Dabei kam heraus, dass nur 65 Prozent der befragten Frauen beim Akt zum Höhepunkt kommen. Bei den Männern waren es dagegen 95 Prozent, die angaben, das ‚Ziel‘ beim Sex zu erreichen.
Bedeutet das gleichzeitig auch, dass Männer multiple Orgasmen erreichen können?
Ganz im Gegenteil, denn tatsächlich sind multiple Höhepunkte reine Frauenangelegenheit.
Was genau sind multiple Orgasmen?
Bevor wir uns mit der Frage beschäftigen, wie es dazu kommt, sollten wir erst die Frage „Was ist das?“ klären. Für viele ist der multiple Höhepunkt nichts weiter als ein Mythos. Besonders Männer sehen ihn als eine Legende, die vielen von ihnen übel mitspielt. Haben es doch manche Herren der Schöpfung schon schwer genug, ihre Partner einen Höhepunkt zu bescheren, soll es dann noch einen Weg geben, um sie direkt mehrmals zur Ekstase zu bringen?
In Wahrheit gibt es aber eine Studie, die belegt, dass es sich nicht nur um einen Mythos handelt. Die Plattform OMGYes hat dafür eine Umfrage gestartet und 1.000 Frauen gefragt, ob sie schon multiple Orgasmen hatten. Das Ergebnis: 47 Prozent gaben an, schon einmal in den Genuss eines mehrfachen Höhepunktes gekommen zu sein.
Auf den Punkt: Demnach haben von den Befragten rund 500 Frauen bestätigt, bei Sexualpraktiken schon mehr als nur einen Orgasmus gehabt zu haben.
Und Männer können keine multiplen Orgasmen bekommen?
Sicher bestätigen hier Ausnahmen die Regel. Aber die meisten Männer erreichen beim Sex einen Samenerguss und sind dann nicht mehr in der Lage, direkt weiterzumachen. Und genau darum geht es bei multiplen Orgasmen, denn hier ist nicht die Rede davon, erst eine halbe Stunde Pause einzulegen, um dann in die nächste Runde zu starten.
Damit ein Mann von einem multiplen Höhepunkt sprechen kann, muss er nach der Ejakulation sofort weitermachen können. Und das schaffen nur wenige Herren der Schöpfung, da die Erektion nach dem ersten Höhepunkt abschwillt. Selbst, wenn die Pause dazwischen nur ein paar Minuten umfasst, ist hier nicht die Rede von einem mehrfachen Höhepunkt.
Und wie ist es bei Frauen?
Allein die Anatomie bei Frauen ist prädestiniert dafür, multiple Höhepunkte zu erreichen. Bei ihnen gibt es kein Glied, dass nach dem ersten Orgasmus wieder abschwillt.
Ob beim Sex oder dem Masturbieren: Es kann vorkommen, dass die Frau nach ihrem Höhepunkt immer noch erregt und hungrig ist. In manchen Fällen kann der erste Höhepunkt sogar für einen wahren Adrenalinrausch sorgen und dafür verantwortlich sein, dass die Lust auf mehr entsteht.
Aber auch hier unterscheiden sich Frauen voneinander. Denn die Art, wie es zum ersten Höhepunkt kommt, ist oft ausschlaggebend dafür, ob einmal kommen vielleicht schon ausreicht. Dabei gibt es zwei Arten von Orgasmus, in die unterteilt wird.
Der Peak-Typ
Gehört eine Frau zum Orgasmus-Peak-Typ erlebt sie den Höhepunkt plötzlich. Es findet von einer auf die andere Minute eine Gefühlsexplosion statt, die zu einem intensiven, aber kurzem Orgasmus führt. In der Regel verfällt die Erregung anschließend so schnell, wie auch der Höhepunkt gekommen ist. Es handelt sich also um einen einmaligen und gefühlsintensiven Orgasmus. Auch hierbei ist es unwahrscheinlich, dass die Frau weitermachen möchte.
Der Plateau-Typ
Anders als beim Peak-Typ baut sich der Höhepunkt langsam auf. Das Lustempfinden verläuft vielmehr in Schüben, was zu einem langanhaltenden Höhepunkt führen kann. Gehört eine Frau zum Plateau-Typ, bringt sie die besten Voraussetzungen mit, multiple Orgasmen erreichen zu können. Wichtig ist dabei allerdings, dass der Sex oder die Stimulation nicht zu einseitig ist.
Wie gelingt der multiple Höhepunkt? Tipps und Hilfestellungen
Nachdem wir nun wissen, dass es sich nicht um einen Mythos handelt, ist die Frage, wie multiple Orgasmen erreicht werden. Eine Frage, die besonders Männern unter den Nägeln brennt und deren Antworten wie der Schlüssel zu einem impulsiven Abenteuer sind. Im Folgenden verraten wir ein paar Tipps und Tricks, mit denen der mehrfache Spaß in greifbare Nähe rückt.
Stellungswechsel
Eine der geheimen Zutaten lautet Abwechslung. Verschiedene Stellungen sorgen dafür, dass unterschiedliche erogene Zonen stimuliert werden. Während in manchen Positionen der G-Punk einer Frau penetriert wird, eignen sich andere wiederum dafür, zusätzlich die Klitoris zu stimulieren. Durch den Wechsel der Stellungen hat der Mann zudem immer die Möglichkeit, sich kurz zu erholen und seinen eigenen Höhepunkt hinauszuzögern.
Die Stimulierung muss dabei nicht ausschließlich durch das Glied erfolgen. Auch Oralverkehr oder der Einsatz der Finger oder Toys kann hierbei eine große Hilfe sein.
Tempowechsel
Gerade bei Frauen, die zur Plateau-Fraktion gehören, kann ein Tempowechsel wahre Wunder bewirken. So kann sich der erste Höhepunkt langsam aufbauen, in vollen Zügen genossen werden und je nach Lust geht es anschließend direkt im geeigneten Tempo weiter. Aber auch bei Frauen, die zum Peak-Typ der Höhepunkte gehören, kann ein Tempowechsel helfen. Nach dem ersten Höhepunkt wird in den Slow-Mode geschaltet. Durch langsame und stetige Bewegung wäre es möglich, dass auch in dem Fall die Frau einen weiteren Höhepunkt erreicht. Und vielleicht ist nach einer kurzen und langsamen Phase wieder die Zeit, um einen Gang höherzuschalten.
Nicht das ganze Pulver auf einmal verschießen
Frauen haben in der Regel mehr als nur eine erogene Zone, die für Erregung sorgt. Statt sich direkt auf alle Körperstellen zu konzentrieren, wäre es ratsam, sich erst einer erogenen Zone zu widmen.
Nehmen wir als Beispiel die Klitoris: Viele Frauen erreichen durch die Liebkosung des Kitzlers einen Orgasmus. Anschließend empfinden sie aber weitere Berührungen an der gleichen Stelle als unangenehm. Aber auch die Brust oder der Anus gehören zu den empfindlichen Körperstellen und bieten eine tolle Auswahlmöglichkeit, um die Frau anderweitig zu verwöhnen. So kann eine erneute Liebkosung, auf welche Art auch immer, an einer anderen Stelle stattfinden und der nächste Höhepunkt erreicht werden.
Zusammengefasst
Multiple Orgasmen sind alles andere als ein Mythos. Es gibt sogar Studien, die ihre Existenz belegen und aufzeigen, dass viele Frauen schon in den Genuss eines mehrfachen Höhepunktes gekommen sind. Bei Männern ist es hingegen unwahrscheinlich, dass sie nach dem ersten Samenerguss direkt weitermachen können. Hier kann also nicht die Rede von multiplen Höhepunkten sein, da zwischenzeitlich eine Pause eingelegt werden muss.
Um einer Frau das Glück eines mehrmaligen Höhepunktes zu bescheren, ist es wichtig, Abwechslung ins Liebesspiel zu bringen. Wer den Körper seiner Partnerin kennt, kennt auch ihre empfindlichen Körperstellen. Hier gilt es, sie sich nacheinander vorzunehmen und nicht direkt alles auf eine Karte zu setzen.
Noch dazu kommt die Frage, ob die Frau zu den Peak- oder den Plateau-Typen gehört, wenn es um den Orgasmus geht. Frauen, bei denen sich der Höhepunkt langsam aufbaut, haben höhere Chancen, multiple Orgasmen zu erreichen. Ob der Frau der Höhepunkt-Marathon gefällt, obliegt dabei jedoch dem eigenen Empfinden. Denn nicht jede Frau ist ein Fan davon, mehrmals hintereinander zu kommen. Einigen reicht tatsächlich der einmalige Höhepunkt und dann am liebsten mit dem Partner zusammen.