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Kondome gibt es in allen Varianten.

Das perfekte Kondom – umstritten, gesucht und geliebt

Pariser, Lümmeltüte, Präservativ, Gummi und Verhüterli: das Kondom hat viele Namen und genauso unterschiedlich sind die erhältlichen Modelle. Wer bisher immer auf dem Kriegsfuß stand mit dem wichtigen Verhütungsmittel, der hat sehr wahrscheinlich einfach noch nicht sein passendes Modell gefunden. Dieser Artikel soll Unentschlossenen eine Hilfe sein.

Für manche sind sie eine lästige Pflicht, für andere gehören sie völlig selbstverständlich dazu. Die Benutzung von Kondomen ist bei vielen Männern immer noch umstritten. Dabei haben die hauchdünnen Verhütungsmittel so viele Vorteile, dass man(n) sie eigentlich lieben müsste. Denn Kondome schützen alle beteiligten nicht nur vor ungewollter Schwangerschaft, sondern auch vor den allermeisten Geschlechtskrankheiten, egal ob diese auf Bakterien- oder Virusinfektionen basieren. Gerade bei One-Night-Stands oder allgemein Sex mit Unbekannten, ist die Nutzung eines Kondoms also unbedingt angeraten, auch wenn so Manchem dabei der Reiz des Verbotenen einen gewissen Kick verleihen kann. In der Sexarbeit und Prostitution in Deutschland ist die Nutzung von Kondomen übrigens seit dem Jahr 2017 gesetzlich vorgeschrieben. Das Bewerben und Durchführen von sogenanntem AO-Sex (alles ohne) ist seit dem strafbar, auch wenn die Einhaltung solcher Vorschriften natürlich nur sehr schwer von den Behörden zu kontrollieren ist. Gleich an dieser Stelle stellt sich dann bereits die Frage, warum eigentlich so viele Männer, und tatsächlich auch einige Frauen, so sehr vor der Verwendung eines Kondoms zurückschrecken? 

Für jeden Topf den richtigen Deckel – Kondome müssen passen

Da ist einmal natürlich die Sache mit dem ‘Flow’ während des Liebesspiels. Denn wohl kaum jemand ist ein Fan davon, während der heißesten Phase im Bett eine kurze Zwangspause einlegen zu müssen um ein Kondom zu suchen. Wo ist es nur? Ganz hinten versteckt in der Schublade des Nachttisches oder habe ich die Packung doch noch in der Jackentasche? Bei spontanen Aktionen kann das schon mal ein kleiner Lustkiller sein, daher ist eine gewisse Vorbereitung und Organisation durchaus hilfreich dabei, ein tolles, erotisches Erlebnis zu gewährleisten. Dann ist da die Sache mit dem Gefühl. Nicht wenige Männer und auch Frauen berichten, dass sie mit einem Kondom einfach viel weniger spüren beim Sex. Das kann sein, bei hochwertigen Kondomen der neuesten Generation ist dies allerdings kaum noch der Fall. Und dann ist da noch die Passform, denn ein zu enges oder zu weites, ein zu kurzes oder zu langes Kondom kann ein echter Abturn sein. Daher ist es absolut wichtig, für sich selbst die perfekten Kondome zu finden. Also führt nichts daran vorbei, so viele unterschiedliche Modelle wie möglich auszuprobieren. Jeder sollte sich einfach mal eine oder mehrere Probierpackungen bzw. Probiersets von unterschiedlichen Herstellern kaufen, um sich langsam an das gesuchte Optimum herantasten zu können. Dieser kleine Aufwand wird sich schnell und langfristig auszahlen, denn guten Sex zu haben und sich dabei völlig in Sicherheit und Genuss wiegen zu können, das ist doch fast schon unbezahlbar. Nie mehr Probleme und immer Spaß, was will man mehr?

Skurril: Ein historisches Tierdarm-Kondom aus dem Jahr 1813, mit Seidenbändern und Anleitung in lateinischer Sprache, ausgestellt im Lund University Historical Museum.

Kondome haben Tradition und sind populär

Die frühesten Präservative kamen übrigens bereits im 18. Jahrhundert auf und waren meist aus Schafsdarm, Schweine- oder Fischblasen hergestellt. Erstere sind besonders für Allergiker sogar heute noch erhältlich, erfordern aber Abstriche in puncto Komfort und Sicherheit. Moderne Kondome werden entweder aus Naturkautschuk-Latex hergestellt oder aus den Kunststoffen Polyurethan bzw. Polyisopren. Nach der inzwischen fast vollautomatisierten Produktion wird jedes einzelne Kondom elektronisch geprüft, um mögliche Produktionsmängel, wie zum Beispiel winzige Löcher oder Risse, auszuschließen. Weiterhin muss ein Kondom, um in der EU eine Zulassung zu erhalten, bis auf das Siebenfache seiner eigentlichen Größe gedehnt werden können. Passt auf eure Augen auf, falls ihr das Zuhause mal testen wollt. Es wird geschätzt, dass weltweit jedes Jahr etwa Zwölf Milliarden Kondome benutzt werden, das sind 380 Stück pro Sekunde! Seit der der Corona-Krise berichten Erotik-Versandhändler übrigens von einer stark wachsenden Nachfrage, nicht nur nach Sexspielzeug sondern vor allem auch nach Kondomen.

Kondome sind nicht gleich Kondome

Kommen wir also zurück zur Anfangsfrage nach dem perfekten Kondom. Dass es die Verhüterli (Schweizerdeutsch) in unterschiedlichen Ausführungen gibt, ist den meisten Menschen bekannt. Zahlreiche Hersteller bieten eine große Varianz unterschiedlicher Modelle an, immer mit dem Ziel, für so viele unterschiedliche Menschen wie möglich das jeweils perfekte Kondom im Sortiment zu haben. Denn Kondome unterscheiden sich nicht nur lediglich in Länge und Breite bzw. Umfang, sondern auch in der sonstigen Beschaffenheit. Heutzutage gehören angefeuchtete Kondome zum Standard, allerdings sind nach wie vor trockene Kondome erhältlich, weil diese bei oraler Verwendung ein natürlicheres Gefühl vermitteln und sie sich auch für Menschen eignen, welche die Menge an Gleitmittel selbst bestimmen wollen. Außerdem gibt es Modelle in unterschiedlichen Stärken, also aus verschieden dickem Material. Wer mehr auf Sicherheit setzt und/oder einen besonders intensiven Einsatz erwartet, der kann zu einer dickeren Wandstärke greifen. Steht vor allem der Wunsch nach einem authentischen Gefühl bei eher zärtlichen Anwendungen im Vordergrund, dann kann ein besonders dünnes Modell gewählt werden. 

Bei modernen Kondomen ist die Auswahl groß – da hilft nur fleißiges Ausprobieren

Die Variantenvielfalt macht es aus

Aber dies sind erst die Grundlagen der allgemeinen Kondom-Auswahl. Denn neben den bereits genannten Charakteristika gibt es noch viele weitere, die einen Standardartikel wie das Kondom zu einem individuell als perfekt empfundenen Produkt machen können. So kann selbstverständlich auch aus unterschiedlichen Geschmäckern bzw. Gerüchen und Farben gewählt werden und es gibt Modelle mit unterschiedlicher Textur der Oberfläche, d.h. eingearbeitete Rillen oder Noppen erhöhen die Reibung und damit das Empfinden. Zusätzlich gibt es Kondome die vegan oder fair produziert werden und sogar solche, die im Dunklen leuchten. Außerdem wären da noch Modelle, die einen wärmenden Effekt für ein intensiveres Erlebnis spenden oder andere, die für eine leichte Betäubung beim Manne sorgen, damit dieser länger ‘durchhält’. Um keine Varianten zu unterschlagen sei an dieser Stelle noch erwähnt, dass es auch Kondome gibt, die hauptsächlich einen dekorativen Zweck zur Unterhaltung erfüllen. Denn Kondome in der Form von Weihnachtsbäumen, Elefanten, Seepferdchen oder sonstigen witzigen Designs, haben in aller Regel keine sicheren Eigenschaften bezüglich der Verhinderung von Schwangerschaften und Ansteckungen. Eines ist dabei allerdings klar: es gibt unzählige Varianten von Kondomen von so zahlreichen Herstellern welche alle ihre eigene Philosophie verfolgen, dass kein Mann mehr von sich behaupten kann, er könne keine Präservative benutzen aufgrund von Allergie, Passform, Empfinden oder was sonst so regelmäßig als Ausrede bemüht wird. Selbst ist der Mann, heißt es, und am Mann wird es im Endeffekt auch liegen, ob dieser sein perfektes Kondom-Modell findet oder nicht. Viel Spaß bei der Suche – und seid nicht verantwortungsloser als es sein muss. 

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